Home Nachhaltigkeit auf KosMassentourismus Kos

Massentourismus Kos

by Kosblogger
I Love Kos - Massentourismus Auf Kos

2025 … Die Saison..


Ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber auch dieses Jahr ist die Saison mal wieder sehr arbeitsintensiv. Irgendwie denkt man ja immer am Ende der Saison, nächstes Jahr wird es bestimmt besser, – merkt dann aber bei Beginn der neuen recht schnell Saison, das es wohl ein Trugschluss war 😅

Dieses Jahr ist es nicht nur das Arbeitsvolumen was mich jammern lässt (also, eigentlich alles wie immer) sondern die generelle Situation auf der Insel. Ich lebe schon seit nun mehr als 30 Jahre hier, und ich liebe diese Insel – mit all ihren Ecken und Kanten.

Aber ehrlich gesagt: So langsam mache ich mir jetzt Sorgen. 

2019 war ein Rekordjahr – 1,3 Millionen Touristen. Schon damals war einiges los.

Aber heute? Über 3 Millionen Touristen in der Saison, noch mehr als als letztes Jahr.
Und das merkt man, zumindest auf den Straßen, sie sind verstopft, ein 4. Gang oder gar 5. Gang – auf Kos komplett überflüssig. 

Wer einmal von einem Ende der Insel zum anderen fahren musste, weiß, was ich meine. Man kommt nur noch im Schneckentempo voran – und Transferbusse für Ausflüge oder zum Flughafen, müssen aufgrund des Verkehrs und der weniger sinnvollen Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h viel früher los fahren.
Schlimmer noch: Die Wasser – und Stromversorgung.

In vielen Gegenden der Insel gibt’s regelmäßig stundenlang kein Wasser – manchmal über einen ganzen Tag. Für uns Einheimische heißt das: kein Duschen, kein Kochen, nicht mal Toilette. Bei 35- 40  Grad. Mit Kindern. Mit Job. Mit Alltag. Und in den Hotels? Da läuft’s. (meistens).
Pools voll, Duschen warm, alles in Ordnung. 

Ein weiteres Problem: Wir haben keine richtig funktionierende  Mülldeponie. Trotzdem kommt jeden Tag mehr dazu. Die Gäste erwarten in Ihren großen Hotels täglich frische Wasserflaschen, da kommt man auf eine recht hohe Summe an Plastikflaschen,  von dem täglichen  ernormen Verpackungsmüll von der Anlieferung der Lebensmitteln, wollen wir gar nicht anfangen….

Immer mehr Strandabschnitte sind zugebaut. Wer einfach mal ans Meer will – ohne Liege, – hat’s inzwischen schwer.
Und was noch frei ist, soll in den nächsten Jahren bebaut werden.

Viele Gäste verlassen das Hotel kaum noch. Und wenn doch, dann geben sie draußen kaum Geld aus. Tavernen, kleine Geschäfte, Ausflugsanbieter –  alle spüren es. Manche berichten von bis zu 30 % weniger Umsatz.

Viele Gäste verlassen das Hotel während ihres Urlaubs kaum noch. Und wenn doch, dann wird draußen oft nur das Nötigste ausgegeben – ein kurzer Spaziergang, vielleicht ein Getränk, aber selten mehr. Für die Tavernen, kleinen Geschäfte und lokalen Ausflugsanbieter auf der Insel ist das ein echtes Problem. Alle spüren die Veränderung. Der Unterschied zu früheren Jahren ist deutlich. Manche Betreiber berichten von Umsatzeinbußen von bis zu 30 % – bei gleichbleibenden oder sogar steigenden Kosten.

Die Pacht läuft das ganze Jahr, die Stromrechnungen, Versicherungen.  Auch in langen 6 Wintermonaten, in denen keine Einnahmen kommen. Gerade für Familienbetriebe wird das zur Belastung, die viele kaum noch tragen können. Was früher mit Mühe gerade so reichte, wird jetzt zum Existenzkampf. Es ist ja nicht so, dass die Einheimischen im Winter nicht arbeiten möchten, aber die ganze Insel ist auf Tourismus ausgerichtet. Im Winter gibt es kein Tourismus = keine Jobs.
Da ist schon vor vielen Jahren die Insel in die Schräglage gekommen, aber die Auswirkungen werden eben immer massiver. 

Und das alles passiert, während der Tourismus auf Kos neue Rekorde feiert – zumindest auf dem Papier. Der Massentourismus auf Kos bringt nicht automatisch Wohlstand für alle. Vielmehr fließt ein Großteil des Geldes in große Hotelketten oder Reiseveranstalter – und immer weniger bleibt in der lokalen Wirtschaft.

 

Massentourismus auf Kos – kein Wohnraum für Personal oder Einheimische

Viele meiner Bekannten mussten ausziehen – ihre Wohnung wird jetzt als Airbnb vermietet. Als Paar kann man mit viel Glück noch evtl. eine kleine Wohnung finden, als Familie etwas geeignetes, unmöglich.

Ich selbst vermiete ein Gästezimmer über Airbnb. Nicht, weil ich reich werden will, sondern weil ich’s mir sonst nicht leisten kann. Und dann muss ich noch 8 € Übernachtungssteuer pro Nacht verlangen – für ein Zimmer ohne richtige Küche, und ein Badezimmer. Für 5* Sterne bezahlt man 15 € pro Übernachtung/Zimmer. Geld, das die Urlauber lieber in ein leckeres Essen in der Taverne stecken würden.

Im Sommer sucht die gesamte Insel Personal, – keine leichte Aufgabe  Viele Hotels sind All-Inclusive – Trinkgeld gibt’s kaum, die Motivation ist oft nicht hoch, die Griechen vom Festland bevorzugen andere Inseln für die Sommerarbeit.
Also werden inzwischen Leute aus Indien, den Philippinen und anderen Ländern geholt, alle brauchen auch eine Unterkunft. Die es nicht gibt, für die große Anzahl des Personals, was hauptsächlich für die großen Hotels benötigt wird. Also wird weiter gebaut.  Ein Teufelskreis. 

Nur noch 6 Tage Arbeit pro Woche sind erlaubt. An sich eine gute Idee. Aber wenn man nur von Mai bis Oktober arbeitet, fehlt am Ende der Saison über ein Monat Umsatz. Gerade für kleine Betriebe ist das schwierig. Und wer 7 Tage geöffnet haben muss – wie Hotels, Restaurants oder Autovermietungen – braucht mehr Personal, das entweder nicht da ist,  oder keine Unterkunft geboten werden kann. 

Ich frage mich wirklich, wo das noch enden soll.  Die Insel kommt an ihre Grenzen.
Kos verliert gerade alles was es ausmacht :die Ruhe, die Natur, die Gelassenheit der Menschen, die entspannte Atmosphäre der Insel. 

Der Massentourismus auf Kos verändert nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch den Alltag der Menschen, die hier leben.
Ein Baustopp ist mehr als überfällig,  denn
wenn wir so weitermachen, wird Kos bald keine Insel zum Leben mehr sein, sondern nur noch aus Hotels bestehen, ohne jegliche Infrastruktur.

Bitte gib deine Unterschrift dafür, wir können die Zeit zwar nicht mehr zurückdrehen und auch nicht die Ursprünglichkeit zurückholen, aber zumindest verhindern, dass es noch schlimmer wird. Der Massentourismus auf Kos hat jetzt sichtbare Spuren hinterlassen.

Kos gehört nicht nur den Hoteliers und Reiseveranstaltern, sondern auch den Menschen, die hier leben – und denen, die die Insel wirklich schätzen und lieben, und nicht nur wegen der Leistungen des gebuchten Hotels auf die Insel kommen.

Hier der Link zur Petition

Kos We Care


 

Auch wir verwenden Cookies. Wir gehen davon aus, dass Du damit einverstanden bist, aber Du kannst Dich dagegen entscheiden, mit der Opt-out Option Akzeptieren Mehr