Last Updated on April 24, 2023 by Kosblogger
Was ist recycled.in?
Kos, eine tolle Insel ohne Frage, aber nicht unbedingt Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, Tier- und Umweltschutz. Ein Pfandsystem gibt es nicht, Recycling nur bedingt. Seit vielen Jahren gibt es nun Kos We Care, eine Gemeinschaft, von mir vor einigen Jahren gegründet. Wir organisieren regelmäßig Clean Ups auf der Insel und versuchen auch mit unseren Auftritten in den sozialen Medien die Einwohner als auch die Fans der Insel auf den Müll aufmerksam zu machen. Durch die Gemeinschaft sind viele Freundschaften und neue Kontakte entstanden.
Darunter auch ein sehr nettes Paar: Marina und George von recycled.in
Seit letztem Jahr auf der Insel, geflüchtet aus der Heimat, denn die beiden sind gebürtig aus Russland. Mit dem Beginn des Krieges haben sie alles hinter sich gelassen und hier auf Kos neu angefangen:
Warum Kos?
George war schon hier von Kindesbeinen an auf Urlaub, somit bot sich die Möglichkeit an, da Kos nicht ganz fremd für die beiden war. George ist Biologe und die beiden haben sich in Russland schon sehr mit Nachhaltigkeit und Recyclen beschäftigt. Sogar ein kleines Unternehmen gegründet, wo sie aus recyceltem Plastik herstellten. Hier dann der Neustart: Selbstverständlich auch mit Recycling.
Die beiden können aus Plastikdeckeln, Joghurtbechern, Shampoo Flaschen neues herstellen: Ohrringe, Magnete, Schlüsselanhänger etc.
Das ganze Angebot findet ihr auf Etsy.
Besonders schön finde ich den Kos Schlüsselanhänger.
Aber wie wird eigentlich Plastik recycled?
Zuerst wird der Plastik in der Waschmaschine gewaschen. Danach sortiert, denn Plastik ist nicht gleich Plastik, und haben einen unterschiedlichen Schmelzpunkt.
Eine ziemlich zeitaufwendige Angelegenheit, besonders wenn dann noch die Deckel der Flaschen zusätzlich nach Farben für besonders schöne Kombinationen sortiert wird.
Dann wird geschreddert und geschmolzen und zu dünnen Platten gepresst. Aus diesen wiederum die Formen geschnitten.
Die Maschinen haben sie selbst finanziert, die Schneidemaschine fehlt noch im Sortiment. Momentan haben sie noch jemand, der die Platten in die gewünschte Form zuschneidet. Leicht haben die beiden es nicht auf der Insel. Um das Business auszubauen, braucht es neue Genehmigungen. Die lassen leider sehr lange auf sich warten, die Mühlen der Bürokratie mahlen hier langsam, ausgesprochen langsam.
Dazu kommt, dass hier keinerlei Erfahrung mit dieser Art von Business existiert, was das Ganze noch etwas schwieriger macht bzw. die Wartezeiten für bestimmte Papiere ins Unendliche zieht. Sehr nervenaufreibend.
Selbstverständlich muss neben dem Business bei so einer Auswanderung auch das private Umfeld stimmen:
Neue Freunde müssen gefunden werden, dazu die passende Wohnung. Kein einfaches Unterfangen: Die Wohnungssituation ist sehr schwierig, dazu sind wenig junge Auswanderer auf Kos, zu den Griechen wirklich engen Kontakt aufzubauen ist schwierig.
Aber George und Marina sind zumindest auf einem guten Weg, ihre Träume und Ideen umzusetzen.
George liebt die Natur, besonders die Vogelwelt. Damit hat er sich hier neben dem Recyclen noch ein zweites Standbein aufgebaut:
Er bietet Spaziergänge und Wanderungen an (in Englisch).
Mehr dazu findet ihr auf seiner Webseite.
Besonders im Sommer ist es sehr trocken auf Kos erscheint auf den ersten Blick fast trostlos. Ihr werdet euch wundern, welch abwechslungsreiche Flora und Fauna es trotzdem auf der kleinen Insel gibt, wenn man weiß, wo man gucken muss.
Sobald es Neuigkeiten gibt und der geplante Work Shop von recycled.in im Sommer angeboten werden kann, werde ich euch selbstverständlich informieren.
Die beiden sind übrigens auf Facebook und Instagram unter recycled.in zu finden, wo sie regelmäßig viel über ihre Arbeit posten.
Falls Ihr Sonderanfertigungen für Produkte wünscht, schreibt Marina und George einfach an, sie sind sehr bemüht und können viel umsetzen und freuen sich selbstverständlich über Unterstützung.
Mehr über Kos We Care im aktuellen Reiseführer von Kos*
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