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Kos ist doch überschwemmt von Flüchtlingen, oder doch nicht?

by Anja
Flüchtlinge, Jacke am Strand

Last Updated on April 22, 2023 by Anja

Flüchtlinge auf Kos

Kos, eine kleine und doch vielfältige griechische Insel inmitten der Ägäis, umgeben vom türkischen Festland und weiteren griechischen Inseln:
Und genau diese zentrale Lage machte Kos 2015 weltweit bekannt und hatte verheerende Ausmaße.
Durch die Nähe zur türkischen Küste war Kos die 1. Station der Flüchtlinge, die mit Schlauchbooten von Bodrum hier ankamen, um von hier aus in Richtung Nordeuropa weiterzuziehen. 2015 kamen unerwartet und fast täglich Hunderte von Flüchtlingen an.
Die Insel war mit diesem Flüchtlingsstrom völlig überfordert und hatte keine Unterkunftsmöglichkeiten. So campierten in Kos Stadt am Ufer die Emigranten in kleinen Zelten oder schliefen ohne Schutz auf den Bürgersteigen.

Die Bilder gingen damals um die Welt. Dazu kamen viele negativen Presseberichte (die entsprachen meistens nicht mal der Wahrheit), hatten zur Folge, dass die Buchungen sehr einbrachen, und sich auch im Jahr 2016 Jahr noch nicht erholten, dabei wurde schon im Jahr 2015 ein Hot Spot im Bergdorf Pyli errichtet.

Viele europäische Organisationen haben aktive Hilfe geleistet.
Es gab Lager für Kleider- und Sachspenden und dafür gesorgt, dass die neu ankommenden Flüchtlinge versorgt werden. Viele Einheimische haben sie bei ihrer Arbeit unterstützt: Kleider sortiert, gekocht, Spielsachen gespendet, bei Behördengängen und Arztbesuchen begleitet.

Der Hot Spot liegt in den Bergen, außerhalb des Dörfchens Pyli. In der Nähe gibt es keinerlei touristische Einrichtungen. Man kann nur hoffen, dass in der Sommersaison 2017 wieder mehr Touristen auf die Insel kommen und sich die wirtschaftliche Lage der Insel erholt.
Gründe, warum man seinen Urlaub auf Kos stornieren sollte, erschließen sich mir definitiv nicht.

Update 2019:

Es gibt immer noch den Hotspot in Pyli, wo die Flüchtlinge untergebracht werden. Leider kann man von außen nicht erkennen, wie sie dort untergebracht sind. Der Hotspot ist bewacht und Fotografieren ist strengstens verboten. In den letzten zwei Jahren ist die Anzahl der Flüchtlinge stets gestiegen. Der Hotspot bietet Platz für ca. 1000 Menschen, ca. 6000 sind auf der Insel. Die EU Politik hat auch zwei Jahre später keine Lösung.
Die Kriminalität hat sich auf der Insel durch die Flüchtlinge nicht erhöht. Außer in der Nähe des Hotspots, und im Bergdorf Pyli sieht man kaum Einwanderer. Manchmal sieht man sie mit Fahrrad oder zu Fuß an der Hauptstraße in Grüppchen-
Mein Arbeitsweg führt mich täglich durch Pyli. Sie begegnen mir stets freundlich: winken und grüßen.

Update 2020:

Seit Öffnung der Grenzen in der Türkei Anfang März sind ca. 230 neue Flüchtlinge auf Kos angekommen. Mit Beginn der Corona-Krise wurden sie nach Athen gebracht. Seitdem sind kaum neue Emigranten angekommen. Auf dem Hot Spot gibt es inzwischen zwei Container, um die Möglichkeit zu haben, die Corona Infizierte zu separieren und unter Quarantäne zu stellen.

Neuigkeiten zur aktuellen Situation liefert die neue Facebook Seite von Flying Help Kos
oder auf der generellen Flying Help Seite.

Update Januar 2021:

Hier nun die aktuellen bestätigten Zahlen:

Nach Mitteilung der lokalen Zeitung kosnews24.gr gingen die Einwanderungszahlen im Jahre 2020 extrem zurück.

So leben momentan 863 Flüchtlinge auf der Insel. 483 im Hotspot in Pyli, der Rest in Hotels und Mietwohnungen.
2019 waren noch 4119 Einwanderer auf der Insel, macht einen Rückgang von 79 %.

Update März 2021
Wie die lokale Presse informiert, sind nur noch 399 Migranten auf der Insel.

Update Saison 2022

Die neue Flüchtlingsunterkunft außerhalb von Pyli für mehr als 1500 Menschen ist im Betrieb, aber nur wenige Flüchtlinge sind auf der Insel und werden kaum außerhalb der Einrichtung gesehen.

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