Home Leben in Griechenland Meine turbulente Sommersaison 2020 auf Kos

Meine turbulente Sommersaison 2020 auf Kos

by Kosblogger
menschenleerer Strand im Sommer 2020 auf Kos

Last Updated on April 2, 2023 by Kosblogger

Abgesehen von der Covid-19-Pandemie hatte es diese  Sommersaison in sich. Während der Anfang des Sommers aufgrund des Lockdowns recht gemächlich verlief, ging es dann mit Beginn der Sommersaison 2020 los.

Als Hotelangestellte hatten wir vor Eröffnung des Hotels alle Hände damit zu tun, dass Hotel gemäß der Coronarichtlinien herzurichten. Mitte Juni hatte ich  dann ein Radiointerview mit hr-INFO. Dann im Juli bekam ich die Gelegenheit auf ARTE, als Protagonist aufzutreten. Die Sendung zeigte auf, wie Kos und Tilos sich auf die schwierige Sommersaison unter den Coronabedingungen vorbereitet. Der Dreh mit dem ARTE Team war spannend und hat vor allen Dingen sehr viel Spaß gemacht.  Voll das Promileben 🙂

Dreh mit ARTE

Kos We Care Aktionen in der Sommersaison

Unsere Spendenaktion für die bedürftigen Schulkinder mit Kerry von Kos Kindness war ein voller Erfolg. 872 € kamen zusammen und unzählige Schulutensilien, die uns von Gästen mitgebracht wurden und wir Insel-weit einsammelten. Mit der hohen Resonanz hat weder Kerry noch ich gerechnet. Daraus entstanden einige nette Begegnungen  und Bekanntschaften.
Euch allen nochmals herzlichen Dank dafür! Durch euch wurde vielen Kindern ein sorgloser Schulstart ermöglicht.
Kos We Care, Schulsachen

Auch unsere monatlichen Beach CleanUps führten wir durch, allerdings mit viel weniger Teilnehmer. Einige der unterstützenden Hotels blieben für die Saison geschlossen, andere wollte ich unter den erschwerten Coronabedingungen einfach nicht behelligen.
Wir hatten dafür dieses Jahr Unterstützung von der Gemeinde. Ohne jegliche Aufforderung unserseits erschienen sie bei jeder Aktion und fuhren den unseren aufgesammelten Müll zur Müllhalde.

bc428b4d 55ca 44cb 8df4 11a9863f200b

Unverschämterweise richtete sich der Sonnenuntergang im Oktober nicht nach unseren Arbeitszeiten. Dafür wurden wir im November bei unserem Beach CleanUp von dem staatlichen TV Sender ERT 3  unter der Überschrift „Ausländische Bräute reinigen den Strand“ mit einem Livestream begleitet.

Meine Tochter Melina widersetze sich der Aufforderung des Journalisten vor Ort zu sagen, dass der Strand von ausländischen Frauen gereinigt wird, während die griechischen Männer arbeiten gehen. Sie  lenkte das Interview im Raum des Möglichen in die richtige Richtung und setzte den Fokus auf die Clean Ups und nicht wie der Reporter gewünscht,  von welchem Geschlecht oder welcher Nationalität diese durchgeführt werden.

Kos We Care ERT3

Das Paradoxe daran: Es waren auch griechische Männer und Frauen beim Beach CleanUp anwesend. Soviel zum Thema Integration oder Gleichberechtigung.
Die Überschrift der Aktion löste bei vielen Inselbewohner Entsetzen und Ungläubigkeit aus.

Die Macht der sozialen Medien

Vor ein paar Wochen beobachten wir bei der täglichen Hunderunde eine Frau, die mit Ihrem Beifahrer stundenlang rauchend im Auto saß. Unzählige Kippen und Kaffeebecher flogen durch das Autofenster. Ein vorsichtiger Versuch ihr klar zu machen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist schlug fehl:
Wir sammelten ihre Zigaretten Kippen ein und gaben es ihr in einem Taschentuch durch das Autofenster. Am nächsten Tag sahen wir Kippen und Taschentuch wieder auf dem Boden.
Daraufhin platzte mir der Kragen und wir verfassten einen „nettes“ Gesuch mit Einladung zum Clean Up auf Facebook. Mit der Resonanz haben wir allerdings nicht gerechnet.
Wir erreichten damit fast 30.000 Menschen und er wurde 156-mal geteilt.  Zeigt uns, dass (zumindest theoretisch) die meisten Inselbewohner dieses Verhalten verurteilen.

Social Media Kos We Care Beitrag

Übrigens: Der Beitrag erreichte auch die Verursacherin. Sie saß vor ein paar Tagen wieder an ihrem gewohnten Platz in ihrem Auto. Sie beschimpfte mich aufs Übelste, bevor sie mit quietschenden Reifen von dannen fuhr. Ihren Auftritt quittierten wir Kusshand werfend, winkend und „Filakia“ rufend. Wenn mich solche Menschen nicht leiden können, kann ich damit leben.

Ohne Freunde gehts nicht – auch nicht diese Sommersaison

Meine zwei besten Freundinnen konnten diesen Sommer nicht auf Urlaub kommen, was ich schmerzlich vermisste. Trotzdem hatte ich auch dieses Jahr Besuch von meinen langjährigen Freunden aus Deutschland. Neben denen, die ich schon lange vor meiner Kos Zeit kenne, sind auch einige dabei, die ich aus meinen Anfangszeiten in den 90er auf der Insel kenne, sie gingen damals wieder nach einer oder mehreren Saisons zurück nach Deutschland, ich blieb.
Unsere Freundschaft überdauerte. Ich sehe meine Freunde manchmal zweimal, oft auch nur einmal im Jahr. Dafür ist die Zeit zusammen sehr intensiv, “ Quality time“ eben.
Gott sei Dank waren alle fast vor September da, denn dann ließ mir das Arbeitspensum keinerlei Freiraum mehr zu. Dadurch wurde es auch ruhiger auf dem Blog. Sorry dafür, aber mit min. 12 Stunden am Tag und einer 7-Tage-Woche blieb weder Zeit noch Muse zum Schreiben neuer Artikel.

Obwohl wir uns noch nicht sooo lange kennen, möchte ich Klaus Bötig und seine Ehefrau Christiane  nicht mehr missen. Fast kaum einer kennt Griechenland so gut wie er, dazu die Gewohnheiten und Macken der Griechen. Fast alle Reiseführer des Dumont und Maro Polo Verlags von Griechenland entstammen seiner Feder und ich bin ein großer Fan von ihm.
Im September hat es dann doch noch geklappt mit einem kurzen Treffen. Eine kurze, schöne Auszeit vom Arbeitsalltag. Dank ihm wird mein Blog auch im neuen Reiseführer von Marco Polo empfohlen ❤️

Klaus Bötig Sommersaison 2020

Neue Wege

So ganz nebenbei versuchten meine Freundin Kiki unser Herzensprojekt zu starten;
Individuelle Ausflüge in kleinen Gruppen. Erlebnisse schaffen, weg von vorfertigten Wegen.
Das hieß nach Feierabend stundenlanges Brainstorming und die Möglichkeiten unsere Ideen umzusetzen. Wir liefen Feldwege ab, gingen auf Suche nach Kooperationspartnern, trafen uns mit Agenturen, um unser Projekt vorzustellen. Die Mühe hat sich gelohnt:
Mithilfe der Agentur Theokritos konnten wir dann im September endlich starten.

Auf dem DikeosUnser Konzept wurde gut angenommen und wir haben bei unseren Ausflügen viele neue und nette Bekanntschaften gemacht, die sich hoffentlich in den folgenden Urlauben noch intensivieren. Es gibt sie wirklich: Urlauber, die sich für Land und Leute interessieren.  Danke, dass ihr alle, die an unseren Ausflügen teilgenommen habt für eure Unterstützung 😍
Wir werden den Winter nutzen, um neue Ideen zu sammeln. Seid gespannt 😊

Dunkle Wolken im August

Im August mussten wir uns dann leider von unserem ältesten Familienmitglied Gizmo nach 15 Jahren verabschieden. Er war der letzte, der 1. Katzengeneration in unserem Haushalt. Dementsprechend ging uns allen der Verlust recht nahe.

Gizmo unser Kater

Dem restlichen Zoo geht es allerdings gut. Auch unserem alten, tauben und fast blindem Neuzugang von letztem Jahr. Verwahrlost aufgelesen in den Bergen von Pyli, genießt sein neues Leben mit viel Schlaf, Essen und Spaziergängen. Schwanzwedeln macht er immer noch nicht, schmust aber gerne und wir hoffen, dass er seine letzten Jahre noch in vollen Zügen bei uns genießen kann.

Luke Sommersaison 2020

Dann kam die nächste Hiobsbotschaft: Mein etwas in die Jahre gekommener Corsa hatte einen Motorschaden. Nicht das was man sich wünscht,- wenn man aufgrund der Pandemie schon knapp bei Kasse ist. Dank meinen Eltern und der Unterstützung von Achim & Beate ♥️ konnten wir recht kurzfristig einen anderen gebrauchten Motor einbauen. Seitdem fährt er wieder problemlos. Ich hoffe, das bleibt noch ein bisschen so. Trotzdem müssen wir uns wohl in naher Zukunft mit dem Kauf eines neuen Autos beschäftigen.

Meine Mädels
Emily, verbrachte wie immer in den Ferien einige Wochen bei meinen Eltern in Deutschland. Dieses Jahr erstmalig mit ihrer besten Freundin. Ihr habt ausverkaufte Regale in Bekleidungsgeschäften im süddeutschen Raum bemerkt? Nun kennt ihr die Verursacherinnen.  Melina blieb nach einigen Unsicherheiten trotz Pandemie in Kanada. Es gibt größere Herausforderungen, als im Outback Abstand zu halten. Sie kam im September gesund zurück und ist seit Oktober auf Kos.

Momentan machen wir das Beste aus dem Lockdown und hoffen, dass er in einer Woche gelockert wird und zumindest die Geschäfte wieder öffnen und man sich wieder frei bewegen kann.

Nach der Sommersaison

Bis jetzt war es noch sommerlich warm, erst die letzten Tage wurde es kühler. Ab nächste Woche werden wir uns auch hier um die häusliche Adventsdeko kümmern und Weihnachtsplätzchen backen. Nebenher arbeite ich noch etwas vom Homeoffice und genieße die Ruhe auf der Insel mit Family und Vierbeinern. Selbstverständlich werde ich euch auch im Winter euch auf dem Laufenden halten. Bleibt gesund!

Unsere Hunde Kosblogger

 

 Weihnachten und Silvester auf Kos

Auch wir verwenden Cookies. Wir gehen davon aus, dass Du damit einverstanden bist, aber Du kannst Dich dagegen entscheiden, mit der Opt-out Option Akzeptieren Mehr