Wie die Zeit vergeht – gefühlt war gestern erst das Saisonende, nun steht Weihnachten vor der Tür.
Wie ihr vielleicht auf meinen sozialen Medien verfolgen konntet, haben wir bis jetzt ein traumhaftes schönes Wetter auf Kos, mit wenig Wind und Temperaturen um die 20 Grad. Auch für Kos sehr ungewöhnlich. Letzten Winter hatten wir sogar Schnee, viel Regen und eiskalten Wind.
Umso mehr genießen die Griechen die Freizeit. Kos Stadt ist gut besucht, alle sind unterwegs um Weihnachtsbesorgungen zu machen oder sich auch einfach mit Freunden im Café zu treffen. Wohlverdient nach der sehr anstrengenden Saison.
Neben meiner Arbeit im Homeoffice bin ich auch viel draußen, habe ein wenig der verhassten Gartenarbeit und den Großputz im Haus erledigt, ärgere ich mich mit italienischen Vokabeln, genieße die Zeit mit Freunden und meinem Zoo.
Besonders unser Angsthund Josh muss etwas gefordert werden, um seine Ängste zu überwinden. Für Spiele und Kommandos ist er (noch) nicht zugänglich. So sind jeden Tag ausgiebige Spaziergänge angesagt. Bei dem schönen Wetter definitiv keine Herausforderung. Aber ich bin mir sicher, dass auch hier noch das schlechte Wetter Einzug halten wird, aber bis dahin genießen wir jeden Sonnenstrahl.
Josh im Februar
Josh jetzt
Weihnachten auf Kos
An sonstigen Feier- und Festtagen im Jahr müssen wir meistens arbeiten und so genießen wir Weihnachten im Kreise der Familie umso mehr. Für die Griechen ist Ostern definitiv das wichtigere Fest, für mich bleibt es aber Weihnachten.
Die Dörfer der Insel sind schon seit November weihnachtlich dekoriert und in einigen findet auch ein Weihnachtsmarkt statt. Allerdings nur immer für ein paar Stunden: In Kos Stadt auch noch tagsüber, wo natürlich viel an Flair verloren geht. Schulen und Vereine bieten meist selbstgebasteltes und gebackene Köstlichkeiten an. Glühwein wird zwar angeboten, der schmeckt allerdings nicht so unbedingt bei fast sommerlichen Temperaturen. Die unzähligen Bratwurststände, die man von Deutschland kennt, werden mit Souvlaki ersetzt.
Unser Weihnachten wird dieses Jahr etwas anders: Meine Mädels sind in Deutschland. Emily hat nur Urlaub zwischen Weihnachten und Neujahr, und die Flugpreise in dieser Zeit astronomisch hoch, Melina ist in ihren Semesterferien zwar zeitlich etwas flexibler, macht es aber preislich nur geringfügig besser. Somit feiern die Mädels in Deutschland bei meinen Eltern, ich fliege im Januar dann und wir werden die verpasste gemeinsame Zeit nachholen. Aufgrund dessen habe ich mich dieses Jahr noch mit keinerlei Planung des Weihnachtsfestes beschäftigt. Mal gucken, was wir machen werden, können das ja relativ spontan entscheiden.
Wie wird gefeiert?
Bis jetzt feierten wir Weihnachten immer aus einem Mischmasch von deutschem und griechischem Kulturgut. Als die Kinder noch nicht schulpflichtig waren, haben wir Weihnachten immer in Deutschland bei meinen Eltern verbracht. Sie sind somit auch mit den deutschen Traditionen groß geworden und das haben wir dann auf Kos weitergeführt.
Früher haben wir in der Vorweihnachtszeit auch immer ganz fleißig Plätzchen und Kekse gebacken, die griechische Familie „Melomakarona“ (Gebäck mit Honigsirup) und diese selbstgebackenen Köstlichkeiten haben wir dann in der Familie und Freunden ausgetauscht. Und natürlich haben wir in der Adventszeit viel gebastelt.
Nachdem ich aber nun die letzten Jahre die Wochen vor Weihnachten immer in Deutschland verbracht hatte, gab es auch keine Plätzchen Marathons mehr.
Heiligabend
In den meisten Familien hier wird der Weihnachtsbaum schon Wochen vorher aufgestellt, bei uns immer erst am Heiligabend.
Normalerweise gehen Kinder am Morgen des 24. von Haus zu Haus und in die Geschäfte und singen die traditionelle Weihnachts- und Neujahrslieder „Kalanda“. Die Gesangskünste begleitet von einer Triangel (größtenteils weit entfernt von Rhythmus) und mit Geld belohnt.
Ich bin aber davon überzeugt, dass oft dafür bezahlt wird, dass die Kids mit Singen aufhören..
Abends gibt es dann was Leckeres zu essen, danach die Bescherung.
Bei uns gab es abends meist Semmelknödel, für die Fleischesser mit Rinderbraten, wir Vegetarier begnügten uns mit Salat, Knödel und der Soße. Dieses Jahr? Keine Ahnung 🙄
Die Feiertage zwischen Weihnachten und Neujahr
Die Weihnachtsfeiertage stehen auch hier in Griechenland auch im Zeichen der Familie. Gemeinsam feiern, essen und trinken. Die Restaurants und Cafés sind brechend voll.
Auch sind normalerweise nach den Feiertagen sind die Geschäfte gut besucht, da die griechische Bescherung an Silvester stattfindet und hier (ganz mentalitätsgetreu) alles in letzter Minute erledigt wird. Fast jeder rennt durch die Geschäfte und sucht Geschenke für die Lieben. Für meine Mädels war es natürlich traumhaft, in so kurzer Zeit zweimal beschenkt zu werden. Dieses Jahr kommen Freunde nach Weihnachten, die dann erstmals auch Kos im Winter erleben werden.
Der Silvesterabend feiert man oft Kreise der Familie und Freunden, anders als in Deutschland sind viele Lokalitäten geschlossen, Bars öffnen erst nach Mitternacht.
Eine Tradition ist das Anschneiden der Vasilopita, ein Hefezopf ähnliches Gebäck, in dem eine Goldmünze eingebacken wird. Derjenige, der sie in seinem Kuchenstück findet, hat dem Glauben nach viel Glück im neuen Jahr. Viele gehen dann noch nach Mitternacht in die Bars, um ausgiebig zu feiern. Mal gucken, was wir dieses Jahr so treiben.
Ich wünsche euch allen noch eine stressfreie Vorweihnachtszeit. Genießt die Festtage. ♥️
Mehr über das Leben auf der Insel in meinem Reiseführer*
Ostern auf Kos
Saisonanfang auf Kos
Frühling auf Kos
*Affiliate-Link