Last Updated on April 30, 2023 by Kosblogger
Ich war das 1. Mal 1993 im Asklepion und es hat mich damals schon sehr beeindruckt, obwohl ich nicht sonderlich geschichtlich interessiert bin.
Aber zu sehen, dass die antiken Heilstätten schon damals den heutigen Krankenhäusern sehr ähnlich sind, hat mich schon außerordentlich fasziniert.
Und bis heute besuche ich die Kultstätte eigentlich jährlich im Winter oder Frühjahr und genieße die Ruhe und Aussicht. In solchen Momenten wird mir auch immer bewusst, was für ein Sandkorn in der Weltgeschichte ich selbst bin und wundere mich, ob es die Welt in weiteren 2000 Jahren noch gibt? Entwickeln wir uns vorwärts oder zurück?
Fragen über Fragen
Warum wurde das Asklepion gerade dort gebaut? Und warum auf Kos? Gab es hier heilende Quellen, besondere Kräuter oder Energiefelder? Fragen, die mir niemand mehr mit Sicherheit beantworten kann.
Laut Wikpedia gibt es ca. 300 Asklepions, aber das auf Kos gehört zu den bekanntesten als auch zu den schönsten weltweit. Abgesehen von der Geschichte hat es eine tolle Lage mit einem Blick über Kos Stadt bis zur türkischen Küste.
Was ist überhaupt ein Asklepion?
Ein Asklepion ist ein antikes Heiligtum, oft ausgestattet mit Sanatorium und Badehäusern. Eigentlich weit mehr als ein Krankenhaus, eher ein Therapiezentrum.
Der Name kommt von Asklepios, der Sohn von Apollon:
nach der Mythologie Gott des Lichts und der Heilung. Asklepios wiederum gilt als Meister der Heilkunst.
Besonders bekannt ist das Asklepion von Kos durch Hippokrates. Er wurde hier auf der Insel geboren und lebte von 460 bis 377 v. Chr. lebte. Sein Vater war ein Priester des Asklepios. Hippokrates gilt als Vater der Medizin und verbreitete sein Wissen in Griechenland als auch in Kleinasien. Jedoch ist inzwischen bekannt, dass das Asklepion auf Kos erst nach seinem Tod entstanden ist, aber es ist auch erwiesen, dass dort nach den Lehren von ihm behandelt wurde.
Viele der Menschen glaubten damals, die Krankheiten werden von den Göttern geschickt, und auch von denen wiederum durch Gebete (eventuell) geheilt.
Hippokrates unterzog aber den Kranken einer Untersuchung und glaubte an die Selbstheilungskraft der Menschen. Zudem war er von der Theorie überzeugt, dass man nicht nur der Körper behandelt, sondern auch die Seele und den Geist. Somit waren die Behandlungen eine Therapie in Verbindung von gesunder Ernährung, Entspannung, Bewegung und Kräutermedizin.
Hippokrates, Vater der Medizin
Auch wusste Hippokrates schon, dass Keime sich recht schnell ausbreiten und somit oft die Ursache für Infektionen bei Operationen waren. Er legte somit damals schon den Grundstein der modernen Medizin. Sehr bekannt ist auch der Eid des Hippokrates, ein Eid, den die Ärzte bis 1948 ablegten und dann erst durch das Genfer Gelöbnis erneuert wurde. Ob der Eid tatsächlich von Hippokrates stammt, ist umstritten.
Auf der untersten Ebene sind die Überreste einer Säulenhalle zu sehen. In der Stützmauer zur zweiten Ebenen befanden sich in den Nischen Götterstatuen.
Auf der anderen Seite ein kleiner Tempel und Altar von Xenophon, der wiederum der Leibarzt des römischen Kaisers Claudius war.
Zudem gibt es noch die Ruinen eines alten römischen Badehauses, wo wahrscheinlich Massagen und Wassertherapien durchgeführt wurden.
Es ist davon auszugehen, dass auf der 1. Ebene die Patienten wohnten, als auch dort die Medizinschule und die Priester untergebracht waren.
Die zweite Terrasse ist schmaler und die 7 aufgerichteten Säulen gehören zu dem Apollon Tempel.
Man geht davon aus, dass diese Terrasse das religiöse Zentrum der Anlage war, man aber auch dort Patienten behandelte.
Auf der dritten Ebene findet man den Asklepios Tempel, der größte in ganz Griechenland und schon vom Meer bei Ankunft der Pilger gut sichtbar.
In der byzantinischen Zeit, nach dem Verbot des heidnischen Glaubens, wandelte man den Tempel in eine christlich orthodoxe Kirche. Noch gut lesbar findet man die Buchstaben IC XC, die für Jesus Christus stehen. Auch hier befanden sich angeblich Zimmer für Patienten als auch Besucher. Hinter dem großen Tempel fand man eine Treppe, die wiederum zu dem Zypressen und Pinienwald führte. Dieser Wald war Apollon gewidmet. Frauen, die dort wohnten, waren, so sagt man, unsterblich als auch unfruchtbar.
Das Asklepion entstand angeblich im 2. Jahrhundert vor Christus, wurde aber erst im 4. Jahrhundert nach Christus fertiggestellt. 1902 von dem deutschen Archäologen Roman Herzog und dem Koer Jakovos Zaraftis entdeckt.
Die Öffnungszeiten für 2023 sind täglich von 08.00 – 20.00 Uhr, Eintritt 8 €.
Leider gibt es Führungen im Asklepion nur in Verbindung mit der Inselrundfahrt.